Photo: „Weltstadt der Wunder“, ND
Musik: Leise rieselt der Schnee
STILLE
Alles Gute von Wolke 7!
A Friend In Need Is A Friend Indeed
Photo: „Monsterkipferl homemade“, ND
Musik: Mary Poppins;
Spice Girls – Wannabe;
Walk Off The Earth – Roll Up
...gewidmet der geliebten kleinen großen SCHWESTER!
Alles Gute von Wolke 7!
Das Unaussprechliche
Photo: „O.W.“, ND
Musik: Lou Doillon – Lay Low (Album) Live At Kerwax Studio
(We love it!)
Wenn Annabelle und ich miteinander reden geschieht eine Menge, obwohl nichts wirklich Weltbewegendes passiert. Ich weiß nicht, was genau es ist, aber es hat eine unbeschreibliche Kraft und tut gut. Die kreative Kosmopolitin mit Sinn für das Schöne kann in vier Sprachen parlieren und lebt mit Hund Artos (im Geiste), sowie den Katzen Lou (das hat nichts mit Lou Doillon zu tun) und Flynn in der pulsierenden Metropole Berlin. Von dort aus wird die Absolventin des Studio Bercot/ Paris mit den feinen Antennen diesen länderübergreifenden Blog hinkünftig ebenfalls mit Insider-Tipps bereichern...LET’S PARTY – WIR SPÜREN JETZT ZU DRITT! Mental waren Miss Marple und ich heute Vormittag übrigens im Kino. Und zwar in der Astor Film Lounge, einem der ältesten Filmtheater Berlins, mit Empfangscocktail und Service am Platz, wo „Mon Oncle“, eine meiner Lieblings-Kult-Komödien aus den 1950er Jahren von und mit Jacques Tati, vorgeführt wurde. Und da ich schon in Gedanken vor Ort bin, muss ich auch unbedingt einen Abstecher in die mir empfohlene Fotoausstellung „Lost Poet“ von Anton Podstrasky machen. Diese läuft noch bis zum Dreikönigstag im Bildband Berlin, dem charmanten, kleinen Buchladen am Prenzlauer Berg, der dem Fotografen Thomas Gust, sowie dem britischen Musiker und Fotografen Joe Dilworth gehört...
Alles Gute von Wolke 7!
Pet Club
Photo: „Bär im Glück“, ND
Musik: Julie Andrews – When You Wish Upon A Star
Wer jemals ein Tier verloren und die Phase des Trauerns überwunden hat, den erschüttert so schnell nichts mehr. Ich hatte das Glück, mit Fischen, Ponys, Kaninchen und Hunden aufgewachsen zu sein...mehr brauche ich nicht zu sagen (das ist die Kehrseite der Medaille). Glück deshalb, da ein Tier auf wundersame Weise die positiven Eigenschaften eines Menschen verstärken kann: Beispielsweise bekommt selbst ein hoffnungsloser Misanthrop, sobald er in die Augen seines zauberhaften tierischen Begleiters blickt (wenn er denn einen hat) einen butterweichen Gesichtsausdruck. Apropos Butter – tant pis pour moi – die habe ich vergessen einzukaufen...grrrrrrrrr....UND ICH HABE MICH HEUTE AUF KARFIOL MIT SEMMELBRÖSEL UND BUTTER GEFREUT!!!!!!!!!
Aber Miss Marple, die mich gerade zum Spiel auffordert, bringt mich wie immer zum Lachen. Dieses entzückende Geschöpf ist speziell - das sage nicht ich, sondern die anderen Katzenmenschen in meinem Umfeld. Und weil erster Advent ist, und ihr Anblick mir ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, habe ich beschlossen, ihre Geschichten in einem eigenen Blog zu verewigen. Demnächst auf dieser Website also – tatarataaa – The Story of Miss Marple!
Alles Gute von Wolke 7!
P.S. Ach ja...die Fondation Cartier für zeitgenössische Kunst in Paris zeigt gerade „Das große Tierorchester“ – eine familienfreundliche Ausstellung von Fotografien, Zeichnungen, Tonaufnahmen und Installationen internationaler Künstler, die sich mit der zunehmend bedrohten Welt der Tiere auseinandersetzt. Eine gute Ergänzung zu den Unmengen an Katzenmagazinen, die ich seit einem halben Jahr verschlinge (das darf man ja gar nicht laut sagen...).
Der Geschmack von Haselnüssen
Photo: „Gästehandtücher der Woche“, ND
Musik: Mercedes Sosa – 30 Anos
Eigentlich wollte ich von der Mutter aller Concept-Stores, 10 Corso Como, in Mailand schwärmen und davon, wie unsagbar wohl man sich zwischen all den ausgewählten Werken aus den Bereichen Kunst, Mode, Design, sowie den Unmengen an Büchern und Musiken von Welt fühlt, weil dieser besondere Store .... ich suche das treffende Wort.....schlicht CHARISMA ... hat - obwohl Concept-Stores prinzipiell eher weniger zu meinem Einzugsgebiet zählen. Ich wollte darüber schreiben, dass er heuer seinen 25sten Geburtstag feierte und im Zuge dessen sinnierte ich, was eigentlich meine Wenigkeit vor rund einem viertel Jahrhundert gemacht hat (es war übrigens der Sportbootführerschein). Und dann wollte ich elegant dazu überleiten, dass dessen Gründerin als auch Galeristin Carla Sozzani derzeit in der Pariser Galerie ihres guten Freundes Azzedine Alaia, Fotografien aus ihrer Privatsammlung ausstellt (apropos Fotos: Schon die „Fliegenden Katzen“ im Rahmen von Eyes On – Monat der Fotografie in Wien gesehen? Ich jedenfalls noch nicht.). Ich wollte. Aber: Ich tue es nicht. Meine Gedanken galoppieren einfach immer wieder davon – Melancholie liegt in der Luft. Liegt es an der Musik, deren Texte ich wieder einmal nicht verstehe, die ich aber spüren kann? Sie erinnert mich an den Wiener Opi, der jahrelang in Südamerika gelebt hat. Oder sind es gar die Haselnüsse-ohne-alles, die gerade meinen Gaumen erfreuen? Ich schließe die Augen, reise abermals in die Vergangenheit und sehe den riesigen - zumindest für einen Dreikäsehoch wie mich - Haselnussbaum im Garten meiner Großeltern in Deutschland. Und uns, wie wir Nüsse sammeln und versuchen, diese zu knacken und dann denke ich...oh je...schon ist es so weit...drama...schluchz...man reiche mir zwei Handtücher bitte (Taschentücher sind in diesem Fall zu wenig)...aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht auch diesem Zustand etwas Positives abgewinnen könnte. Nüsse erinnern mich nämlich auch an die nahe Zukunft: An einen meiner Lieblingssupertroupermärchenfilme aus den 1970er Jahren zum Beispiel, der alle Jahre wieder zu Weihnachten mindestens 318mal auf allen TV-Kanälen ausgestrahlt wird und der selbst meine Wenigkeit dazu bringt, bei irgendjemandem fernzusehen – falsch – in Wirklichkeit freue ich mich jedes Jahr wie crazy Miss Marple in ihren täglichen „siebeneinhalb Minuten“ auf – tadaaaa – „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“! Aber eigentlich wollte ich hier über ... und AUS.
Alles Gute von Wolke 7!
NEW MOM
Glückliche Mütter – Glückliche Kinder
Photo: „NEW MOM Herbst 2016“, ND
Zeichnungen: ND
Musik: Mozart – Eine Kleine Nachtmusik
Das neue Heft ist da! Warum erzähle ich das? Weil es – wie immer – hält, was es verspricht. Und weil es mir Freude bereitet, im Zustand des „Flow“ immer wieder dafür neue Modemärchen für moderne, weltoffene Frauen zu kreieren...
Alles Gute von Wolke 7!
Vom Suchen und Finden
Photo: „Objekt auf Rosarot“, ND
Musik: Miss Piggy & Elton John – Don’t Go Breaking My Heart
Frage: Wie kommt der Pariser Eiffelturm in ein Sachbuch zum Thema Tierverhalten? Antwort: Das habe ich mich gestern auch gefragt, als ich in der Naturabteilung der Buchhandlung meines Vertrauens auf der Suche war (wonach ich eigentlich gesucht habe, ist mir selbst ein Rätsel). Wie originell, als wäre das Buch eigens für mich geschrieben worden... Bevor ich es vergesse: Das weltoffene Werk heißt „Das Seelenleben der Tiere“, Autor ist der Förster Peter Wohlleben und es wird darin en gros erörtert, ob und inwiefern Tiere eine Seele und emotionales Bewusstsein haben - mit allem, was dazu gehört. Als intuitive Hobby-Tierpsychologin und Anhängerin der „Tier spiegelt Mensch“-Theorie interessiert mich so etwas prinzipiell natürlich brennend, vor allem, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse mit persönlichen Beobachtungen kombiniert werden...
Alles Gute von Wolke 7!
Juwelen des Alltags
Photo: „Putzmittel“, ND
Musik: Tom Waits – Back In The Good Old World (Jim Jarmusch/Night On Earth);
Klaus Beyer – Ballade von Struppi (... ah ja und dann noch Cameron Diaz - und zwar die Dusty-Springfield-Karaoke-Szene in dem Film, dessen Namen mir entfallen ist...)
Die kostbarsten Schätze findet der Mensch meistens dort, wo er sie nicht vermutet (ja auch im übertragenen Sinne). Das ist der Grund, warum mir ... „zeitlos“ anmutende Läden besonders am Herzen liegen: Kleine persönlich geführte Läden, die nicht krampfhaft einem künstlich herbeigeführten Image hinterher hecheln, sondern sind wie sie sind. In denen man das Gefühl hat, im Tohuwabohu des manchmal hektischen Alltags befreit durchatmen zu können, da man ebenfalls sein kann, wie man ist. Hochkaräter dieser Art gibt es nicht wie Sand am Meer - im Gegenteil, man kann sie an einer Hand abzählen. Erkennungsmerkmale: Die kleinen Schaufenster wirken – zumindest auf mich - in Sachen Arrangement ungewollt komisch, was ihnen eine gewisse Schrägheit verleiht (z.B. Paris); beinahe jedes Stück ist mit einer Geschichte verbunden und manchmal wird der Kundin sogar eine handgeschriebene Postkarte mit einem großen „Danke“ nach Hause geschickt (z.B. New York); die feilgebotenen Waren werden mit Vorliebe irgendwie, sprich: unübersichtilich präsentiert; oft wirkt der entzückende Laden daher leicht überfüllt und man benötigt viel Zeit, um überhaupt etwas zu „sehen“ (z.B. London). Genug des City-Droppings, kommen wir zum Kern der Geschichte: Dann und wann statte ich im Zuge meiner Recherchen dem Super-Trouper-Hero-Lieblings-Kult-Hutsalon meines Vertrauens in Wien einen Besuch ab. So auch vorgestern. Und was erspähten meine müden aber neugierigen Augen? Eine glitzernde englische 1920er Kopfdekoration aus Samt (schon war ich wieder hellwach - ich liiiebe den Stil der 20er Jahre!), für den eleganten „Grossputz“ sozusagen. Und für das nächste Fotoshooting. Auch als Hula Hoop-Reifen für Katzen namens Miss Marple ganz hervorragend geeignet. Und da ich gerne „mit Tiefe“ kombiniere, empfehle ich Inspirierten dazu Farbe für die Nägel mit dem klingenden Namen „Dada“ von YSL.
Alles Gute von Wolke 7!
Der Langeweile Wellen
Photo: „Beute“, ND
Musik: Nein, an dieser Stelle steht nicht Kate Bush – The Sensual World, sondern Dave Brubeck – Take Five.
Mir war langweilig. Also habe ich mich voll Zuversicht der Fadesse hingegeben und dabei ein neues Spiel erfunden: Es heißt „Prix Choc“... genau, wie auf dem Album „Superdiscount“ von Etienne de Crecy. Gewonnen hat, wer in 1 Stunde die meisten schönen Sachen, die das Auge glücklich machen für jeweils maximal 1 Euro findet. Aber der Reihe nach....
Carnuntum, Römerfestival 2016. Auf dem Weg dorthin zog eine kleine Menschenansammlung meine Blicke auf sich: Ein Flohmarkt mit einem riesigen gestreiften Zelt voller Bücher! Da kann der Mensch natürlich nicht nein sagen. Kurz: Ich habe mir ein Buch gekauft. Einen Roman, um nicht zu sagen DEN Roman. Für exakt einen Euro. Metallisch schimmernd zogen mich seine roten Buchstaben magisch in den Bann, ebenso wie die schwere, uralte Glasflasche.
Nun zu gestern. Also: Mir war langweilig. Es geschah in der Zeit zwischen zwei Terminen, zu kurz um noch etwas „zu machen“ aber viel zu lang um planlos dazusitzen und zu warten. Beim letzten Anfall von Fadesse vor ein paar Jahren, habe ich mich übrigens – surprise - mit Literatur eingedeckt, welche sich hervorragend mit dem Thema auseinandersetzt und mittlerweile zu meinen persönlichen Evergreens zählt: „Vom Interesse und dem Sinn der Langeweile“ von Verena Kast. Diesmal inspirierte mich der Flohmarktfund zu meinem Spiel. Also machte ich mich nach meinen Terminen neugierig und voll Tatendrang auf, originelle Dinge aufzuspüren. Die Spielregel: Keine Lebensmittel – wir wollen es ja nicht zu einfach machen.
Aus Nataschas Schatzkiste: James Joyce – Ulysses (= die Inspiration), Papierkugelschreiber „Hoffmann“, Kunstpostkarte „Gerhard Richter – Sekretärin, 1964“, Neonbleistift, Bleistift in mattem Gold, Glitzerflummi, Knopf mit Prinzessinnenkrönchen, Buchstabenholzperlen in Würfelform, Metallspitzer in Pink, Miniatur-Küchenreibe (wofür auch immer), gewellter Bicolor-Armreif, Triangle-Büroklammern, Arztseife, jede Menge Lesezeichen und last but not least der Favorit: Regenponcho Kugel, bedruckt mit Dürer Häschen.
Alles Gute von Wolke 7!
Planschen im Hotel
Photo: „Wannabe (frei nach Magritte)“, ND
Musik: Das Pop - You
Wassermänner, Meerjungfrauen und andere Meeresbewohner schwimmen jetzt in Scharen nach Paris, wo das - tatarataaaa - erste Schiffhotel auf der Seine (offparisseine.com) seine Pforten geöffnet hat. Dort pritscheln sie dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der futuristischen Badewanne in ihrer weiss-goldenen Suite mit atemberaubendem Blick auf die Seine und die überirdische Metro-Linie, oder gleich im hauseigenen Pool, wenn sie nicht gerade einen schicken Drink an der Bar nehmen oder schlicht eine Schiffahrt machen....Und wer schon in der Stadt der Liebe und des Lichts verweilt, dem sei aktuell das Centre Pompidou empfohlen, wo einem der wichtigsten Vertreter des Surrealismus eine Ausstellung gewidmet ist: René Magritte. „La Trahison des images“ (= der Titel eines seiner bekanntesten Werke) zeigt hundert Gemälde, Zeichnungen und Archivdokumente des belgischen Künstlers, welche unter anderem die Tailoring-Marke „Café Costume“ aus Antwerpen zu einer passenden Capsule-Kollektion inspiriert haben: Perfekt geschnittene Kostümjacken, die auf der Innenseite des Futterstoffes mit Meisterwerken des Künstlers bedruckt sind. Belgien...Brüssel...da war doch was...ah ja, das Konzert der one and only VALERIE SAJDIK am 21. Januar 2017!!! Nähere Informationen unter valeriesajdik.com.
Alles Gute von Wolke 7!
paarweise
Photo: „Point of View“ aus der Serie „MOTHER“ von Natascha Dimitrov
Musik: Jeremiah – Ich spiele Leben (interpretiert von der Dame im Bild)
aus dem Album „Un Dia Soleado“
(produziert vom Ehemann der Dame im Bild)
„Ich möchte wissen, was da draußen ist.“ Stephen Hawking
Alles Gute von Wolke 7!
Meine geniale Korrespondentin
Photo: „Ma Petite (eigeninitiativ gezeichnet von der geliebten Nichte)“, ND
Musik: Charles Aznavour – She
Yves Saint Laurent liebte seinen Hund Moujik, Katze Choupette hat sich sanft in Karl Lagerfelds Herz geschnurrt...offenes Geheimnis ist, dass Haustiere ihre Besitzer spiegeln. Auffällig ist, dass sich gerade in der Modewelt, der gnadenlosen Welt der Eitelkeiten viele Tierbesitzer finden. Warum das so ist, liegt auf der Pfote. „J’adore la mode mais c’est tout ce que je déteste“ ist ein Buchtitel, der mir Korrespondenz –sei-Dank dazu einfällt, da er mir direkt aus der Seele spricht (an sich ja nichts Schlechtes, denn auch negative Gefühle sind Gefühle, im Gegensatz zu Gleichgültigkeit - aber darüber schreibe ich ein anderes mal...). Das Buch (Editions Grasset) des für seine Dokumentationen und Sendungen auf Arte und Canal+ bekannten Journalisten und Filmkünstlers Loic Prigent, ist eine Art Best of der schrägsten Zitate und Kommentare hinter den Kulissen der Modeschauen von Chanel, Yves Saint Laurent, Louis Vuitton & Co., welche er „schneller als sein Schatten“ an seine 200 000 Fans tweetet.
Amuse Gueule gefällig? Avec Plaisir!
+ „Sie geht ins Flore; das gibt ihr das Gefühl zu lesen.“
+ „Sein Vater hat so viele Warhols, wie dein Vater Socken hat.“
+ „Entschuldigung haben sie bitte Wasser? Es gibt nur Champagner.“
Alles Gute von Wolke 7!
En attendant Godard
Photo: „Drip Writing“, ND
Musik: Beach House – Thank Your Lucky Stars
„Ich zählte jedes Seufzen der Heizung, jedes Knarren des Parkettbodens wurde zu einem mentalen Highlight. Manchmal spielte ich auch „Was ist schlimmer als das?“....“
Auszug aus
PERLMILCH
oder
DIE POESIE DES SCHWEIGENS
Ein Künstlerroman im Stil der surrealistischen „écriture automatique“
von Natascha Dimitrov.
Alles Gute von Wolke 7!
Muh!
Photo: „Kuh-Tasche der Woche“, ND
Musik: Ana Moura – Amor Afoito (keine Ahnung was der Text bedeutet, aber die Melodie ist beinahe göttlich)
Meine Lieblingszeit bricht an und ich freue mich auf die wunderbaren Farben des Waldes! Und auf Verveine. Und picksüße Datteln. Ich stelle mir vor, wie ich, eingepackt in einen dicken Oversize-Rolli in der Farbe des Himmels, ein dramatisches Parfum von Annick Goutal tragend (diese Dame wollte ursprünglich, wie ich in Kindheitstagen, Pianistin werden) eine Pause einlege, in der ich parallel Nägel auf Hochglanz poliere und „Notre Dame de Dada“ lese, während ich im Geiste einen Platz für das Kunstwerk meiner Träume suche und genüsslich die Tafel Nuss-Schokolade verzehre, die ich erstehen „musste“, um diese absolut unglaubliche Tasche (wir haben ja Stil!) geschenkt zu bekommen, die perfekt ton-sur-ton zu meinem einzigen italienischen Strickkleid in Pflaume passt (habe einmal irgendwo aufgeschnappt, dass die klassische Schriftstellerin gerne Strickkostüme in allen Lebenslagen trägt ;-)
Alles Gute von Wolke 7!
Erker der Evolution
Photo: „Stream of Consciousness“ aus der Serie „MOTHER“ von Natascha Dimitrov
Musik: Bless – Toutes Sortes De Choses
Mit allen Sinnen da sein ist gleich der Sinn des Daseins.
Alles Gute von Wolke 7!
Lullaby Road
Photo: „Mon coeur, mon âme“, ND
Musik: Pink Martini – Clementine
Ich habe geträumt, ich sei mitten in Marseille, um mich mit Mireille Mathieu zur allgemeinen Traumanalyse zu treffen. Kurioserweise konnte ich das Musée Cantini, welches demnächst eine Ausstellung zum Thema zeigen wird, aber nicht finden und bewegte mich daher mehr oder weniger im Kreis...es war ein Trauerspiel par excellence. Was auch immer das bedeuten mag...Die vielversprechende Werkschau „Le Rêve“, die sich um das Phänomen des Traumes in der Kunst dreht, setzt sich mit seinen Geheimnissen, seinen Vorhersagen, seinem versteckten Sinn oder seiner Funktion anhand von Werken von Picasso, Matisse, Dali, Magritte oder Ernst auseinander. Und zwar von 19. September 2016 bis 22. Januar 2017 (wer sich die Ausstellung gönnt, würze mit einer einer Prise Musik, Les Nuits Blanches von Valerie Sajdik, und erlebe ein Fest der Sinne). Apropos Ausstellung... in der Albertina in Wien fiel mir der Titel eines Sachbuchs ins Auge: „Kunst und Psyche – Bilder als Spiegel der Seele“ geschrieben von Tilmann Moser. Auch darin geben sich Picasso, Magritte, Ernst und viele mehr ein künstlerisches Stelldichein, wenn auch auf einer anderen Ebene.
Alles Gute von Wolke 7!
Familienbande
Schnappschuss: „My books are inside the piano.“, ND
Musik: The B-52s – The Flintstones
Die elegante Dame, deren Kleid Marke Cacharel mindestens fünfzehn Nummern zu groß ist (das war, bevor ich es auf Taille steckte), zählt zum Kreis meiner persönlichen Schönheiten. Was nicht daran liegt, dass sie ziemlich schlau ist, aber dies nicht herauskehrt und auch nicht daran, dass ihr unbefangenes Lächeln „Köpfe verdreht“. Es ist auch nicht ihre mentale Größe oder ihr Talent, die lustigsten Grimassen von ganz Wien zu schneiden. Es sind die fünf Herzen, die in ihrer Brust pochen - ihre Augen sprechen Bände – das ist echte Inspiration! Für mich jedenfalls. Ob Text, Fotografie, Kurzfilm oder Artikel - seit vielen Jahren arbeite ich, wann immer sich die Gelegenheit bietet, besonders gerne mit Menschen aus der Familie, dem engeren Freundes- oder weiteren Bekanntenkreis zusammen, immer wieder tauchen sie in meinen Geschichten auf. Oder inspirieren mich zu etwas völlig Neuem. Man kennt einander bereits, ist also in gewisser Weise „eingespielt“ und die Atmosphäre ist entsprechend entspannt. So. Oh la la – jetzt spielt auch noch Les Rita Mitsouko im Radio, wie.schick.ist.das.denn?! Da fällt mir übrigens ein...Lust auf etwas Tratsch zum Thema? Avec Plaisir. Auch in der Welt der darstellenden Künste setzt man auf familiäre Wurzeln. Camille Seydoux etwa, Schwester der Schauspielerin Léa Seydoux (habe übrigens in der U-Bahn gelesen, dass die Bond-Darstellerin guter Hoffnung ist) gilt als DIE neue Lieblings-Stylistin des Augenblicks. Für ihre Schwester hat Camille die schönsten Red Carpet-Outfits zusammengestellt, und auch der Rest der französischen Schauspielerinnen-Garde, wie etwa Adèle Exarchopoulos, Bérenice Bejo, Sara Forestier oder Céline Sallette schwören auf sie. Aber es geht noch weiter: Eine der bevorzugten Modemarken Camilles ist das aufstrebende Label „Côme“ mit dem typischen Pariser Flair. Auch dahinter steht – wer hätte es gedacht – ein Schwester-Bruder Duo, welches in der in Paris gefertigten Kleidung auf starke Kontraste setzt. Plus: Die Jacken oder Kimonos kann man auf Anfrage mit seinem Namen oder seinen Initialen besticken lassen.
Alles Gute von Wolke 7!
Der Sinn des Unsinns
Photo: „I-Mirror. Oder: Wer eine Wimper verliert, darf sich etwas wünschen.“, ND
Musik: Peggy Lee – It’s A Good Day;
Mark Ronson – Uptown Funk feat. Bruno Mars
Speaking eyes. Die Augen sagen, was die Lippen nicht zu sprechen und die Kleider nicht zu kommunizieren vermögen.
Alles Gute von Wolke 7!
Ruh Dich Aus e.V.
Photo: „Rehkitz on the Blog“, ND
Musik: Chris de Burgh – Go Where Your Heart Believes
Während eines wunderbaren Ausflugs aufs Land dachte ich mal wieder im stillen Kämmerlein: Das Leben gleicht einem Karussell. Wir alle haben, respektive fahren auf dem gleichen Weg, auch wenn jeder Einzelne in einem anderen wie-heisst-das-doch-gleich sitzt. Aber manchmal verliert man das große Ganze aus den Augen. Und dann? Verengt sich die Sichtweise und man das Gefühl vor lauter Weggabelungen und Abzweigungen in eine Art seltsame Quo-Vadis-Starre zu verfallen, in der man kurioserweise die Gesamtsituation zu hinterfragen beginnt. In Momenten wie diesen esse ich übrigens erst einmal etwas, zum Beispiel ein Stück Brot mit schweizer Käse aus Holland. Dann beende ich die Grübelei, indem ich Musik höre, die das Herz berührt, während ich vor mich hin schlummere – wenn es denn die Zeit erlaubt. Danach gehe ich in die Natur, atme tief ein und mache Gymnastikübungen, die mir der Herr Papa, seines Zeichens einstiger Leichtathlet und österreichischer Hochschulmeister im Dreisprung gezeigt hat. Das hilft. Und prompt ist sie wieder da, die Ruhe und ich richte mich auf und „gehe“ wieder los, im Vertrauen darauf, dass der Weg sich vor mir auftun wird.
Alles Gute von Wolke 7!
B.B. BUTTERFLY
Photo: „Lyrical Conversation“, Natascha Dimitrov für millich-art.com
Musik: Vivaldi – Four Seasons; Dream Pop
Haltet Euch fest: Die Fotos des von mir konzipierten Blogs der Kunstfigur
„B.B. Butterfly“ für die Firma MILLICH ART Wien, sind ab sofort vor Ort erwerbbar.
Alles Gute von Wolke 7!
Walk In The Park
Photo: „Silent Monologue“ aus der Serie „MOTHER“ von Natascha Dimitrov
Musik: Hildegard Knef – Eins und eins, das macht zwei
Alles Gute von Wolke 7!
O.W.
Photo: „Lyrical Allegory“ aus der Serie „MOTHER“ von Natascha Dimitrov
Musik: The Strokes – The End Has No End; Patrick Watson – Lighthouse
„Die Liebe macht, dass man mutig sein kann.“
Mutter Teresa
Alles Gute von Wolke 7!
Wo ist wo?
Photo: „Epic Enlightenment“ aus der Serie „MOTHER“ von Natascha Dimitrov
Musik: Meghan Trainor – Better When I’m Dancing / The Peanuts Movie Soundtrack (Lyric Video)
„Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf!“
Robert Schumann
Alles Gute von Wolke 7!
Happy Birthday
Photo: „Dekoratives 3D-Objekt zur geschmackvollen Inszenierung des Badezimmers“, ND
Musik: s.o. - gesungen
Persönliche Geschenke für Geburtstagskinder der besonderen Art!
Ausgefallener Sprachkurs, selbstgeschriebenes Theaterstück inklusive Aufführung im kleinen Rahmen, von Hand bemalter Sessel, Zwölf-Gänge-Dinner, selbstverfasster und -gebundener Gedichtband, selbstgezogene und –getrocknete Küchenkräuter, persönliches Foto-Shooting „Through My Eyes“ des Geburtstagskindes, eine Sammlung von Zuckerstücken verschiedener Kaffeehäuser aus aller Welt, Ein-Tages-Workshop in etwas, was der Schenkende besonders gut kann, besprochene CD mit eigenem Hörspiel, selbstkreiertes Glitzeroutfit zum Schlittschuhlaufen, stundenlang gesuchter Stein von einem Kraftort, selbstgezeichneter Comic, Malkurs in der Toskana, Hauskonzert mit der pinken Ukulele, Gemälde aller Art, in Knallfarben besticktes Lesezeichen, Daumenkino, selbstgebackene Kekse inklusive „Feel Good“-Sprüche, Selbstdarstellungsobjekte mit Augenzwinkern, etwa zu Broschen umfunktionierte Miniatur-Figuren, elegant geschnitztes aus Walnussholz, etwa Brieföffner oder originelle Buchstützen, feines persönliches Briefpapier, einen Geburtstags-Kurzfilm und last but not least eine Spezial-Torte zu einem Thema des Jubilars...
Alles Gute von Wolke 7!
Von Mode und Mäusen
Photo: „Power-Dressing“, ND
Musik: Lou Doillon (au Studio Ferber) – Questions & Answers
In einer Studie der Psychologin Karen Pine, Professorin an der Universität Hertfordshire, gaben 7 Prozent der Befragten an sich gut zu kleiden, um „in den Hintergrund zu treten“.
Alles Gute von Wolke 7!
Quelle:
Psychologie Heute/ August 2016 – Artikel „Vorsicht bei der Kleiderwahl!“, S. 32-36
Cheeeeese!
Photo: „Dreamtea(m) On The Rocks (auch als Duftsäckchen ganz hervorragend geeignet)“, ND
Musik: Beach House – PPP
Neulich im Lebensmittelladen fiel der Satz, der mich zu folgenden, nahezu unerträglich seichten Zeilen angeregt hat: „Dieser hier sieht zwar nicht so gut aus, aber er schmeckt ausgezeichnet.“ Ich fühlte Tränen der Rührung in mir aufsteigen. Der arme Käse!
Ob in der Natur oder Kunst: Manche Dinge wirken anziehend, ohne viel dafür „tun“ zu müssen. Sie kommen einfach gut an, ein erfolgreicher Weg scheint vorprogrammiert. Dann gibt es jene, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, die aber, wenn man sich näher mit ihnen befasst, nachhaltig beeindrucken, da sie meist einen immer seltener werdenen Schatz beherbergen: Qualität. Echte Qualität, auf welcher Ebene auch immer. Der Vorteil: Wo von vornherein geringe Erwartungen gehegt werden, ist der Überraschungseffekt meist doppelt so groß, in jeder Hinsicht. Der Rolls Royce unter den Raritäten ist wohl, wenn etwas innerlich hält, was es visuell verspricht. So, und jetzt warten wohlschmeckende, extra-gesunde grüne Fisolen vom Markt in einer extra-hässlich bedruckten Papiertüte darauf geputzt zu werden (in Wirklichkeit suche ich nur händeringend nach einem Grund aufzuhören ;-)
Alles Gute von Wolke 7!
Kuriositäten des Alltags
Photo: „Space Age Typewriter“, ND
Musik: She Keeps Bees – Eight Houses
(derzeit eines meiner Number One-Alben aus der herrlich dramatischen Melancholie-Abteilung...danke für die Inspiration,
geliebte K.!!!)
Abracadrabrente...nein... Abracadabrantesque (bitte ganz langsam aussprechen)! Diese seltene Wortschöpfung hat die belesene Freundin N. vorhin in einer Lokalität am Fluss nonchalant eingeworfen - was war ich beeindruckt! Es kommt von – tatarataaa – Abracadabra und wird verwendet, wenn man etwas skurril, etwa im Sinne von lustig überspannt findet, würde ich sagen. Wie die Tatsache, dass Miss Marple (an dieser Stelle ist natürlich die Katze gemeint) sage und schreibe drei Sprachen versteht, sowie ein besonderes Faible dafür zu haben scheint, mit ihrer Pfote Miniatur-Fussbälle in hohem Bogen quer durch den Raum zu kicken. Aber halt! Ich hatte mir ja fest vorgenommen, trotz aller Begeisterung hier nicht jedesmal von Miss Marple zu schwärmen. Apropos: Das Pariser Künstler-Duo Benoît Astier de Villatte und Ivan Pericoli, weltbekannt für zauberhaft exquisite Keramik mit viel Liebe zum Detail und zart duftende Kerzen mit Stil, hat einen ziemlich schrägen Paris-City Guide herausgebracht, der auch Adressen von Detektiven, eine Klinik für Vögel und allerlei Überraschendes enthält. Darüber hinaus gleicht der etwas andere Guide „Ma vie à Paris“ optisch einem Roman! Wie passend, befindet sich doch ihre zweite, kürzlich eröffnete Boutique Astier de Villatte in einer ehemaligen Buchhandlung im legendären Schriftstellerviertel Saint Germain, wo unter anderem sinnliche Parfums, wunderbare Cremes aus einer griechischen Apotheke, edle Schmuckstücke einer französischen Künstlerin oder feinstes florentinisches Briefpapier feilgeboten werden.
Alles Gute von Wolke 7!
Miss Marple und der singende Teewagen
Photo: „Katze beim Studium“, ND
Im Hintergrund: Lesestadtplan „Wiens schönste Leseorte“ (Kein & Aber)
Musik: Frédéric Chopin – Nouvelle Études Nr.1 in f-Moll, Andantino / Arthur Rubinstein
Man darf mich beglückwünschen: Ich habe eine neue Gefährtin! Sie hat sich mich quasi ausgesucht und ich muss gestehen: Miss Marple ist wirklich ungewöhnlich, um nicht zu sagen äußerst speziell. Ich könnte jetzt ins katzentypische Schwärmen geraten, à la „sie weiss ganz genau, was sie will“ oder „sie ist voll Würde“ undsoweiter. Aber mein Interesse gilt vor allem Folgendem: Peu à peu entdecke ich ihre eigene Art von Humor (ab und an sitzt ihr ganz spontan der Schalk im Nacken), sowie ihren ausgeprägten Sinn für das Schöngeistige. Darüber hinaus scheint sie eine echte „Schriftsteller-Katze“ zu sein. Als sie etwa mit Pauken und Saxophonen bei mir einzog, verkroch sich das elegante Geschöpf mit den ausdrucksstarken Augen in Granny Smith-Grün sympathischerweise erst einmal zwischen den Büchern, wo sie stundenlang regungslos verharrte, mucksmäuschenstill die Szenerie beobachtete und ich so tat, als hätte ich nicht im geringsten die Ahnung, wo sie sich aufhalten könnte. Selbstredend. Zur Entspannung der allgemeinen Lage wählte ich entsprechende Musiken und stellte darob hoch erfreut fest, dass die Gute auf klassische Stücke so ähnlich reagiert wie ich.
Und während sie nun abwechselnd hoch oben AUF der bescheidenen Bibliothek thront oder in der neu entdeckten „Lieblingshöhle“ gleich unterhalb des Musik-Teewagens, wie auch meine Wenigkeit zwischen den bunt bestickten Zierkissen, und wir, verzaubert den Klängen des Klaviers lauschend, einander langsam annähern, spüre ich, wie sich ihre tiefsinnige Energie leise aber nachhaltig immer stärker in meinem Domizil verbreitet, ohne aufdringlich zu sein. Ganz Miss Marple eben.
Alles Gute von Wolke 7!
Schlumpfen für Anfänger
Photo: „Seelensport“, ND
Musik: Georges Bizet – Carmen / Ouverture;
Las Ketchup – The Ketchup Song (Asereje) / Original Spanish Version
Seit gut einem Monat jogge ich jeden Morgen (wirklich wahr!). Was den Effekt hat, dass ich jetzt einen geschwollenen Papa Schlumpf-Fuß habe, wie Quasimodo von dannen schreite und mir nahezu kein Schuh mehr passt. Herzallerliebsterweise schenkte mir Mamutschka fürsorglich ein Paar ultrabequeme Gesundheitsschlapfen mit jeder Menge Tupfen und Blümchen drauf, sowie schicker Sohle in Ketchup-Rot – welch Wohltat! Mon dieu, wie er mir fehlt, der Sport, wer hätte das gedacht? Zur Überbrückung der Zwangspause lerne ich ab sofort feuriges Spanisch. Und das geht so: Porque Te Vas von Jeanette oder El Mismo Sol von Álvaro Soler auflegen (das ist der Troubadour, dessen Musik gleich mehrere Generationen auf einen Streich begeistert und Schwester, Nichte und Nona (=Omi) ganz ohne Vorwarnung mitten auf der Straße beginnen, elegant-temperamentvoll das Tanzbein zu schwingen - so geschehen etwa letzten Sommer in Italien) und lautstark mitsingen, allein um ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln. Schwierigkeitsgrad 2: Wer möchte (also ich), kann natürlich auch die zweite Singstimme dazu erfinden, gleichzeitig im Takt ausladend mit den Hüften schwingen, verführerisch mit den Knien schlackern und, hocherhobenen Hauptes aber gesenkten Blickes gen Süd-Ost, links über dem Kopf doppelt so schnell übermütig in die Hände klatschen. Lachen Sie nicht, das bringt das Blut in Wallung und den Luxuskörper rhythmisch ins schwitzen... entspricht also auch einer Form von Sport. Olé! Im Video des Álvaro Soler-Nachfolge-Songs Sofia fiel mir übrigens insbesondere diese wunderbar bunt behangene Wäscheleine auf ... ach ja und die schwungvolle gesprungene Drehung des Sängers samt lebensbejahendem „Wuuuouuwwwhhh“-Ausruf auf 2:59. In genau dieser Sekunde möchte man am liebsten gleich der kleinen Meerjungfrau romantisch auf dem Fels in der Brandung verweilen, dazu eisgekühlten Erdbeer-Frappé serviert bekommen, und wie wild Ziehharmonika spielen - während man den atemberaubenden Sonnenuntergang genießt und, quasi als „Grande Finale“, verzückt dem Ohrenschmaus Obsesion von Aventura lauscht. Ist das Glück?
Alles Gute von Wolke 7!
Ein zauberhafter Traum
Photo: „Frühjahrsputz für die Frau von heute: Modell Prusseliese“, ND
Musik: Groove Armada – Superstylin’
Vor ziemlich genau sieben Jahren hatte ich einen seltsamen Traum:
Ich schweifte wie so oft in der Buchhandlung meines Vertrauens umher, als plötzlich ganz hinten im Eck in einem Regal mit Sachbüchern ein Buchcover meinen Namen flüsterte. Es war pastellrosa mit schneeweissen Buchstaben, die den Titel „A SPOONFUL OF SUGAR“ bildeten, was mich als alten Mary Poppins-Fan natürlich magisch in den Bann zog. Der über 1000 Seiten dicke Wälzer war ein sogenannter Ratgeber der anderen Art und bestand aus drei Büchern:
1. DIE ZAUBERHAFTE MUSIK-APOTHEKE. Von Liebeskummer bis Größenwahn – Musik für alle Lebenslagen.
2. DIE ZAUBERHAFTE KRÄUTER-KLINIK. Super-Heilkräfte aus der Natur für Körper, Geist und Seele.
3. DIE ZAUBERHAFTE MODE-THERAPIE. Wie zieht man welche Menschen an? Was trägt man bei Mutlosigkeit und was, wenn man nicht auffallen will? Welche Farben und Muster geben Kraft?
Frühjahr 2016. Wie so oft schweife ich in der Buchhandlung meines Vertrauens umher, als mein Blick überrascht aber hocherfreut auf einem Buchcover hängen bleibt: „Die Musik-Therapie – Songs und Stücke für Lebens- und Stimmungslagen aller Art“ von Pietro Leveratto. Mir fällt dieser Traum von damals ein. Später, in der Lyrik-Abteilung staune ich über „Die lyrische Hausapotheke von Doktor Erich Kästner“ (1936), und dann entdecke ich auch noch „Die Romantherapie – 253 Bücher für ein besseres Leben“ von Ella Berthoud und Susan Elderkin mit Traudl Bünger (vor ein paar Jahren erschienen). Da ich schon dabei bin, mache ich mich auch gleich auf die Suche nach dem Modebuch aus meinem Traum.
Zu meiner großen Verwunderung kann ich aber absolut nichts-nada-niente zum Thema „MODETHERAPIE“ finden. Auch die anschließende Internet-Recherche ergibt leider ein negatives Ergebnis. Ist das gar eine kleine LÜCKE auf dem Markt des geschriebenen Wortes?! Also gut. Sollte ich irgendwann die Zeit dazu finden, werde ich nebenbei auch noch den wohl seichtesten „Ratgeber mit Augenzwinkern“ der Welt schreiben: „DER KLEINE KLEIDER-THERAPEUT“ (klingt lustig, ist aber durchaus ernst gemeint!!!), mit modischen Empfehlungen der anderen Art. Mein „Ratgeber“ wird Fragen behandeln, warum der Mensch Spiegel braucht, welchen Stellenwert das Aussehen aktuell hat oder wieviel Eitelkeit gesund ist und empfiehlt etwa bei Depressionen Kleidung und Accessoires, die von der eigenen Garderobe komplett abweichen, respektive die man selten bis noch nie getragen hat, geschweige denn je anziehen würde in denen man anschließend zu Musik, die man sonst nicht hört, abrockt oder einen ausgedehnten Waldspaziergang macht. Damit übt man, die Dinge und sich selbst aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und sich wie ein anderer Mensch in einer neuen Umgebung zu fühlen (na ja, fast). Oder: Mode-Tipps bei Erkältung oder Phantasielosigkeit. Oder: Wie kleidet man sich, um NICHT auf die Bühne geholt zu werden und warum? Und: mit welchen Farben schminkt man sich „frisch“, welche machen „krank“? Brainstorming folgt...
Alles Gute von Wolke 7!
Musenkuss am Nachmittag
Photo: „Reminiszenz (an was auch immer)“, ND
Musik: whatever
Dreizehn zutiefst oberflächliche Ein-Satz-Geschichten mit Nebenwirkungen, die nichts verraten und alles sagen
1. Als sie die Halle betrat, fiel die Hausordnung aus dem Rahmen.
2. Der Pudding zitterte um sein Leben.
3. Der König der Krustentiere zeichnete wie besessen, ohne Notiz von mir zu nehmen.
4. Nachdem sie gegangen waren, wurde die Birne violett und dem Croissant wurde ebenfalls ganz schlecht.
5. Zwischen den Büchern herrschte peinliches Schweigen.
6. Der transparente Ohrensessel stand da ohne anwesend zu sein.
7. Es war Poesie auf den ersten Buchstaben.
8. Vergeblich spielte der Wind mit ihrem Haar, das klebte wie blassblaue Zuckerwatte.
9. Der Plastikregenschirm wartete gespannt, und fragte sich, ob er Saphir je wieder sehen würde.
10. Dankbar badete er in Tränenströmen der unendlichen Erleichterung, nicht ohne vorher seine Schuhe ausgezogen zu haben.
11. Als sie aufsah und sich ihre Blicke mit der Dynamik zweier Kugelblitze trafen, wusste sie Bescheid.
12. Sie waren geboren um zu sein.
13. Bei längerer Betrachtung veränderte die Bronzefigur ihren Gesichtsausdruck.
Alles Gute von Wolke 7!
Schmetterlingstanz. Oder doch lieber: Die unerhörte Eleganz der Alliteration?
Photo: „Metaphysical Poetry“ aus der Serie „MOTHER“, von Natascha Dimitrov.
Musik: Arthur Rubinstein – Chopin / Klavierkonzert Nr. 2 (1975)
Nouvelle Vague
„Es gibt ein Auge der Seele. Mit ihm allein kann man die Wahrheit sehen.“
Platon
Alles Gute von Wolke 7!
Familiengeheimnisse oder warum schillernde Geister jetzt „en vogue“ sind
Photo: „Nagellack #1 Pop Art by YSL“, ND
Musik: Bryan Adams
Meine bescheidene blaublütige Omi, Ehefrau eines bulgarischen Intellektuellen und Chirurgen kaufte - wenn überhaupt - gerne bei C&A ein. Im Übrigen gaben und geben sich in der Familie auch ansonsten viele VertreterInnen der Geisteswelt – ob Doktoren, Wissenschafter, Gelehrte oder andere Superhirne - quasi die Türklinke in die Hand. Das Aussehen (nicht zu verwechseln mit natürlichem Gepflegtsein) spielt bei uns eine eher sekundäre Rolle (halt nein – immerhin sind u.a. auch zwei Mode-Künstlerinnen, eine ehemalige Star-Geigerin (und zukünftige Musiktherapeutin) und ein Wiener Philharmoniker vertreten, was wieder künstlerisch-musischen Wind in die etwas kopflastig anmutende Welt des Wissens bringt), man definiert sich nicht darüber. Warum schweife ich an dieser Stelle ab? Weil ich der Meinung bin, dass man alles schaffen kann, wenn man unerschütterlich daran glaubt. Und auch, dass jeder Mensch ein Talent in sich trägt, das unbedingt gefördert gehört (der Rest ist nämlich Handwerk und viel Übung). So viel dazu.
Jedenfalls fand ich irgendwann in meiner Jugend, bei einer meiner ausgedehnten Inspektionen unseres abenteuerlichen Dachbodens samt seiner geheimnisvollen, großen metallbeschlagenen Schatztruhen und Kästen, eine abgetragene dunkelblaue Herren-Lederjacke von Yves Saint Laurent aus einer Kollektion für C&A. Diesen Namen hatte ich zuvor noch nie gehört, und die Jacke gefiel mir, also beschloss ich, sie hinkünftig zu tragen. Überhaupt war das eine Phase, in der ich am liebsten die alten, ausrangierten Sakkos meines Vaters (Armani/Boss/Burberry - inklusive Mottenlöcher hie und da) zu den originellen Stücken kombinierte, die meine Mutter in ihrer Freizeit liebevoll für mich kreierte. Soviel zu den Anfängen meiner „textilen Seite“. Noch ein Geheimnis gefällig? Avec Plaisir! Ich habe mich einmal tatsächlich drei Tage am Stück fast ausschließlich von Red Bull ernährt. Im Ernst. Und das kam so: Der Abgabetermin der Abschlussmappe, für die wir ein ganzes Semester lang Zeit bekommen hatten, rückte unaufhaltsam näher. Ich – chaotisch wie immer - bewerkstelligte alles in den letzten drei Tagen...quasi nahezu schlaflos, dank des oben erwähnten Energie-Getränks in rauen Mengen (meine Güte kam ich mir verwegen vor – in Deutschland gab es Red Bull seinerzeit nämlich aus irgendeinem Grund nirgendwo zu kaufen) und - in Beschallung des Songs „Lemon“ von U2 in Dauerschleife...
Zum Schluss noch der Witz der Woche:
Treffen sich zwei. Sagt der eine stolz wie ein Pfau: „Meine Familie kann man bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Und ihre?“ Der andere daraufhin ganz traurig: „Wissen Sie meine Familie kann man nicht zurückverfolgen – die Papiere sind bei der Sintflut untergegangen.“
Alles Gute von Wolke 7!
Reflexionen
Photo: „Knitterfalten der Woche“, ND
Musik: Jamiroquai – Half the Man
Ich weiss nicht mehr, welche kluge Dame – mich deucht, es war eine begnadete Sängerin – wann in welchem Interview welcher Tageszeitung gesagt hat, dass es wichtig sei positive „Spiegel“ um sich zu versammeln, um glücklich in der eigenen Mitte zu ruhen. Recht hat die Gute. Gerade weil sie gut ist in dem was sie tut. Spiegel auf verschiedenen Ebenen – in Form von Mensch, Tier oder Ding, die dich und deine Umwelt positiv reflektieren, als auch Motivation sind, deine Träume, deine Bestimmung unerschütterlich zu leben und daher wieder ein Quell der Energie sind für was-immer-du-Schönes-im-Sinn hast. Spiegel dieser Art erzählen im Prozess des Reflektierens auch etwas über sich selbst, lassen das vis-à-vis leuchten und zaubern sogar an trüben Tagen ein Lächeln ins Gesicht. Wie zum Beispiel an jenem „Regentag“ letzter Woche, als mir die Geschichte einer Dame die Stimmung versüßte, die aus Liebe zu ihrem schottischen Ehemann trotz absoluter Unmusikalität (diesen Part habe ich dazu gedichtet) beschloss, mit Ach und Krach das Dudelsackspiel zu erlernen. Im wahrsten Wortsinn! Der Legende nach auch noch samt Ohropax Geräuschschützer im Gehörgang (ich stellte mir natürlich elegante Quasten-Ohrstöpsel à la Holly Golightly vor). Das liegt übrigens daran, dass die Lautstärke innerhalb eines Raumes, in dem Minimum gefühlte 537 Dudelsäcke auf einmal spielen (ok, das ist etwas übertrieben), wohl schier unerträglich werden kann. Das stelle man sich einmal vor: Da nimmt der Mensch extra Unterricht, um voll der Euphorie ein neues Instrument zu lernen und was hat man dann davon? Nüsse! Und wo wir schon beim Thema sind: Dudelsackspieler gibt es jetzt auch als zauberhafte Nussknacker, unlängst gesehen in einem Wiener Schaufenster. Und überhaupt möchte ich jetzt bitte auf der Stelle klassischen Waldorfsalat. Und dann bitte noch eine Alaia pour „TATI“-Tasche, Turnschuhe mit einem möglichst grossen „N“-Logo, sowie die güldenen Buchstaben N und D für meine Ohren!
Alles Gute von Wolke 7!
Von Obstsorten und kristallinen Lebensmitteln
Photo: „Malerei auf Ei“, ND
Musik: Jacqueline du Pré – Mendelssohn/ Song Without Words op.109
Jeden Morgen pünktlich um fünf Uhr zwitschert es vor dem Fenster. Herrlich ist so ein Naturkonzert kurz vor Sonnenaufgang, auf meine Vögel ist eben Verlass. So. Und wie schaffe ich jetzt den Bogen zu den beiden Veranstaltungen (hatte noch kein Frühstück)? Hmmmh...ah ja: Bleiben wir bei der Natur. Die Natur UND die Kunst zu lieben ist heutzutage kein Paradoxon, Stilbrüche auf allen Ebenen gehören quasi zum guten Ton. Soll heißen, man muss sich nicht entscheiden. Das fängt bereits bei der Selbst-Inszenierung an: Ich mag, je nach Lust und Laune, absolut ungeschminkte Gesichter und Haare, die nicht nach „Frisur“ aussehen ebenso, wie den hinreissenden Stil der extravaganten New Yorkerin Iris Apfel (übrigens: im Kaufhaus Bon Marché in Paris läuft da gerade eine Ausstellung inklusive Mode-Kollektion... aber diese Veranstaltung meinte ich nicht :-)). Ludwig Wittgenstein fühlte, im übertragenen Sinne, wohl so ähnlich: einerseits suchte der große Denker zeitweise die Ruhe der Einsamkeit, andererseits ist bekannt, dass er vor allem Künstler förderte. Wer sich näher für das Thema interessiert, darf sich auf zwei ganz besondere Zuckerstücke im April freuen: Von 5. bis 7.4.2016 lädt die Kunstplattform „artemix“ auch dieses Jahr wieder zur Gemeinschaftsausstellung ins Haus Wittgenstein in Wien 3. Am 7. April um 17.30 Uhr krönt das Konzert in der Ausstellung mit Kyoko Adaniya-Holm, Klaus-Joachim Keller und Nino Holm (ehemals EAV) die Finissage. Eintritt frei!
Und: Am 12. und 13. April finden Wittgenstein-Gespräche im Grillparzerhaus in Wien 1 statt, welche sich etwa mit seinen produktiven Aufenthalten in Norwegen, oder seiner Verwurzelung in der Wiener Moderne auseinandersetzen (beides auf englisch).
Alles Gute von Wolke 7!
Sonne, Mond und Sterne
Photo: „Punktuell“, ND
Musik: Benjamin Biolay – Confettis (feat. Julia Stone)
Ich liebe Punkte. Gähn. Bunte Punkte. Nein, niemals in punkto Kleidung, auch nicht im Wohnbereich, ich sehe sie mir einfach gerne an. Sie sprechen meine Augen an und in weiterer Folge mein „inneres Kind“ und geben mir ein gutes Gefühl. Punkt. Überhaupt bin ich prinzipiell sehr dafür, sich dann und wann zu erlauben, kindisch zu sein – man fühlt sich dabei lebendig, bekommt Energie und Kraft, es bestärkt das Interesse und die allgemeine Neugierde und kurbelt die eigene Phantasie an (dass Phantasie „wichtiger ist als Wissen“, wusste schon Albert Einstein). Phantasiereiche Menschen führen nicht nur ein inhaltvolles Dasein, sie können sich auch blitzschnell – gäääähhhhn - entspannen, Stichwort Imagination, was in vielen (beruflichen) Situationen des Alltags von Vorteil ist. Etwa, wenn einen plötzlich der Schlaf überkommen möchte, was meist genau dann passiert, wenn man sich nicht einmal einen kleinen „Power Nap“ erlauben darf (warum eigentlich nicht?). Allein dieses Wort klingt nach einer unglaublichen Portion vorausgegangenem Stress, brrrr! Würden wir jetzt in Paris oder Brüssel leben, so würden wir uns wahrscheinlich gähnend gen „Bar à sieste“ bewegen – die Bar für den Mittagsschlaf sozusagen, mit so klingenden Namen wie „Zen“ oder „Pauz“. Richtig gelesen: Mit oder ohne Termin kann man etwa im Herzen des zweiten Pariser Arrondissements zwischendurch in der Mittagspause oder wenn der Terminkalender mal wieder aus allen Nähten platzt oder einen schlicht die Frühjahrsmüdigkeit befällt, wahlweise in einer Hängematte, in einem Schwebestuhl oder einem massierenden Shiatsu-Sessel etc. auch nur für ein Viertel Stündchen dösen, schlafen oder einfach nur entspannen. Schnarch...
Alles Gute von Wolke 7!
Wenn Weise wirken
Photo: „Kernenergie“, ND
Musik: Pink Martini – Hey Eugene (Album)
Manchmal fragt man sich ernsthaft, warum man was zu welchem Zeitpunkt gedacht, gesagt oder getan hat. Und manchmal möchte man, allein beim Gedanken daran, am liebsten den Kontinent wechseln, so im Nachhinein betrachtet. Die Antwort auf das Warum steht jedenfalls in den Sternen. Oft weiß man es nicht. Zumindest ich nicht, denn meistens handle ich intuitiv. ........... Und just in diesem Moment, da ich über Hoffnung und Geduld in der Kreativität sinniere, und darüber, wie sich das Dasein zwischen mehreren Türen anfühlt, meldet sich der Herr Papa via Mobiltelefon zu Wort. Quintessenz des Gesprächs: „Vergiss alles (was auch immer) und blicke gelassen in die Zukunft!“ Fast Forward sozusagen. Was - erstens - aufs Neue meine Theorie bestätigt, dass alle Wesen in irgendeiner Weise miteinander verbunden sind – manche mehr, und manche weniger. Und: Recht hat er. Wer sich mit der Vergangenheit auseinander gesetzt hat, kann sie getrost loslassen und sich mit all seiner Kraft auf das Neue konzentrieren. Außerdem meine ich, das alles kommt, wenn die Zeit reif dafür ist. Unter Garantie. Und zwar genau dann, wenn man bereit und mental stark genug ist für die Dinge, die da auf einen warten. Wer open-minded ist, kann die ersten Zeichen ganz leicht erkennen und spüren, ob die Richtung stimmig ist. Die Welt hat mich wieder (wurde auch langsam Zeit)! Die Sonne scheint, der Himmel strahlt und die Natur beginnt sich wieder zu „schmücken“...
Alles Gute von Wolke 7!
Schräge Vögel
Photo: „O.W.“, ND
Musik: Bebe – Se Fue
Sie weiss, wie man seine Sinne schärft, ist empfindsam und gewissenhaft und hat den mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit süßesten Schmollmund von ganz Paris. Auch in punkto Stilfragen ist meine weltoffene Frankreich-Korrespondentin etwas ganz Besonderes: wählten sie und ihr Ehemann als Location für ihr Hochzeitsfoto doch den Père Lachaise – den größten Friedhof von Paris. „Bis das der Tod uns scheidet“, quasi. Da stand sie nun und strahlte in einem Spitzentraum von Chloé mit der Herbstsonne um die Wette. Und weil es so schön war, brachte sie unlängst von ihrem Mexiko-Trip auch gleich eine Menge Glücks-Mitbringsel der anderen Art mit: ein Skelett-Hochzeitspärchen im schillernden Paillettenkostüm etwa. Schön, dass sie sich gerne von verschiedenen Kulturen inspirieren lässt...
Alles Gute von Wolke 7!
Der kleine Hey und die Mullbinde
Photo: „Seelenkost“
Musik: Die Schwarzwaldklinik - Titelmusik
Jeder Mensch ist spannendes Theater. Aber wir wollen von vorne beginnen...
Mit fünf Jahren hatte ich äußerst prägende Erlebnisse: Ich lernte, wie man professionell einen Verband anlegt (beziehungsweise versuchte ich es), und ich sah die Burg (für Nicht-Wiener: das Burgtheater) zum ersten Mal von innen. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Eine Menge. Beides stellt eine wertvolle Vorbereitung fürs Leben dar. Ja, auch die Bretter, die die Welt bedeuten. Was etwa von dem Bühnenstück für Kinder bis heute übrig blieb, ist der faszinierende Anblick einer mittelgroßen Holzhütte im Wald, die dank ihrer vier überdimensional großen Hühnerbeine gehen konnte. Lektion 1: Auf der Bühne ist alles ist möglich.
Mit acht Jahren bekam ich in einer Schulaufführung „nur“ die Rolle eines sprechenden Vogels – man bedenke: ICH...ein VOGEL, mon dieu! Ob der plötzlichen Erkenntnis, dass es eigentlich viel schwieriger ist, einen Vogel als einen anderen Menschen darzustellen, beschloss ich, der weltbeste Vogel ever zu sein – inklusive schräger Krächz-Stimme - und hatte damit großen Erfolg. Lektion 2: Manchmal sollte man das Leben aus der Vogel-Perspektive betrachten, sprich: Es kommt nicht darauf an, welche Rolle man spielt, sondern wie man sie spielt.
Viele Jahre später war ich Teil einer experimentellen Performance – und hatte dabei ein spielerisches Aha-Erlebnis. Seitdem weiß ich, dass auf eine gewisse Art und Weise „die ganze Welt Bühne ist“ (Zitat Shakespeare). Lektion 3: Lampenfieber kann immer und überall sein. Der Glücksrausch kurz nach einem gelungenen „Auftritt“ übrigens auch (zum Beispiel nach einem unerwartet netten Wortwechsel beim Bäcker, nach einem positiven Geschäftstermin, oder beim erfolgreichen Herausreden, wenn man etwa einmal vergessen haben sollte, ein Parkticket zu lösen).
Aus diesen Gründen verordne ich der Menschheit feierlich eine Prise Bühne. Sei es als Komparse in der Welt der bewegten Bilder oder in der kleinen feinen Laientheatergruppe. So mancher Erfolg wurde auch schon beim regelmäßigen Charade-Spiel mit Gleichgesinnten erzielt. Rollenspiele bringen Lebensfreude! Sie beleben den Geist, fördern vor allem die Phantasie und die Begegnung mit dem Selbst und können helfen, etwa die eigene Schüchternheit zu überwinden, sowie Situationen des Alltags im Dschungel des Lebens zu meistern, in denen wir uns alle immer wieder finden. Und: Wer dann und wann gezielt Theater spielt, lernt auch, sich besser in seine Mitmenschen hineinzuversetzen, ergo prinzipielle Sympathie anderen gegenüber zu entwickeln, und groß zu denken. Und wenn man auch nur für eine Person im Publikum spielt - es sollten immer hundert Prozent sein!
Mit den besten Grüßen von Doktor Piepmatz
Alles Gute von Wolke 7!
Zirpen bis ans Ende der Welt
Photo: „Ode an die Mode“, ND
Musik: Beach House - Majorette
An dieser Stelle empfehle ich das Gedicht
„An die Zikade“ von Johann Wolfgang von Goethe, bitte selbst suchen.
Und aus.
Alles Gute von Wolke 7!
In die Zukunft weben
Photo: „Das große Krabbeln“, ND
Musik: Neujahrskonzert
Es war einmal eine kleine Spinnenfamilie. Eine in jeder Hinsicht sehr ungewöhnliche Familie: Papa Spinne konnte hellsehen (obwohl er sich zeitlebens dagegen gewehrt hatte), Mama Spinne hatte das absolute Gehör und das Spinnenkind war ein Meister der Empathie. Darüber hinaus unterschieden sie sich auch äußerlich von den anderen Spinnen: ihre kupferfarbenen Körper reflektierten die Umwelt wie venezianische Spiegel und alle drei hatten jeweils nur sieben Laufbeine, genau genommen „fehlte“ allen Dreien das rechte Hinterbein, was dazu führte, dass auch die von ihnen gewebten Spinnennetze eher einem ungewöhnlichen Experiment glichen denn einem ästhetischen Konstrukt der Natur. Und so kam es, wie es kommen musste. Ob Ponyhof, Almhütte oder Villa am Stadtrand - wo auch immer die kleine Spinnenfamilie auftauchte, wurde sie kollektiv von den anderen Tieren verspottet. Aber die kleine Spinnenfamilie machte sich nichts daraus – Mama Spinne pflegte leidenschaftlich und engelsgleich Harfe auf dem Netz zu spielen, manchmal sang sie auch dazu - wenn auch falsch - Kind Spinne beobachtete interessiert, und Papa Spinne analysierte mit Vorliebe seine allmorgendlichen Eingebungen, die im Übrigen äußerst positiv waren. Was auch der Grund dafür war, dass die kleine Spinnenfamilie prinzipiell zufrieden und, hinsichtlich der Zukunft, stets bester Dinge war. Eines frühen Morgens, es war der Neujahrstag, geschah etwas, dass das Leben der kleinen Spinnenfamilie von Grund auf umkrempeln sollte: Es regnete. So mancher Regentropfen verfing sich in der Netzkonstruktion, die die Familie - diesmal ungestört - am Rande des Waldes gewebt hatte. Es war ein ziemlich großes, aufwändiges Netz geworden und wenn man das Gesamtbild der Regentropfen, die sich darin verfangen hatten betrachtete, konnte man darin deutlich ein menschliches Antlitz erkennen. Aber es geht noch weiter: Eine junge Malerin aus einer fernen, pulsierenden Großstadt war mit ihrer Kamera auf der Suche nach Inspiration für eine neue Serie. Nicht dass sie perfektionistisch gewesen wäre, aber bei der Motivsuche ließ sie sich auf keine Kompromisse ein, denn die gab es im Leben schon zur Genüge. Sie war bereits seit zwei Stunden unterwegs und müde, als sie plötzlich das Spinnennetz entdeckte. Man könnte sagen, es war Sympathie auf den ersten Blick – etwa, weil sie sich selbst in dem Gesicht, das die Regentropfen darstellten, erkannt hatte?
Fortsetzung folgt im Januar 2017 :-)
Alles Gute von Wolke 7!